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3. Flow als Ressource gegen krankmachenden Stress

Die Stressresistenz vergrößert sich, wenn es Menschen gelingt aus einer scheinbar hoffnungslosen, unlösbaren Stresssituation eine kontrollierbare Flow-Aktivität zu machen. Dies setzt voraus, dass der Stress als Herausforderung betrachtet werden kann und die dazu nötigen Ressourcen vorhanden sind.

Der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi hat Anfang der neunziger Jahre eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, die sich dem Thema Lebensfreude und Glückszustände widmeten. Die an den Untersuchungen teilnehmenden Personen waren Sportler, Musiker, Schachmeister, Chirurgen etc., also Menschen, die ihre Zeit mit genau den Aktivitäten verbrachten, die ihnen am liebsten waren. Aufgrund der persönlichen Erfahrungsberichte entwickelte er eine Theorie der optimalen Erfahrung, die auf dem Phänomen des „Flow“ beruht. Flow wird definiert als ein Zustand, der erlaubt, uns in eine Tätigkeit so zu vertiefen, dass alles andere nebensächlich wird. Die Erfahrung an sich ist so bereichernd und lustvoll, dass Menschen bereit sind, dafür auch große Anstrengungen in Kauf zu nehmen.

Die Gesundheit und Integrität des Selbst hängt von der Fähigkeit ab, neutrale oder negative Erfahrungen in produktive zu transformieren, aus denen gelernt werden kann. Es gilt, immer wieder die Fähigkeit zu trainieren, Widerstände als lustvolle Herausforderungen zu betrachten.

Auch die Salutogenese-Forschung von Antonovsky mit Holocaustüberlebenden basiert auf der Idee, dass die Chancen im Leben sehr gering sind, dass immer nur Gutes geschieht. Jeder Mensch ist immer wieder mit Ereignissen konfrontiert, die seinen Zielen und Wünschen entgegenstehen, mit Schmerzen, Enttäuschungen, Schicksalsschlägen. Menschen, die mit dem Wissen leben, dass Leben auch Scheitern und Misserfolge bedeuten kann, sind auf schwierige Situationen besser vorbereitet.

Einige Voraussetzungen, um in Flow zu gelangen:

  • sich erreichbare Ziele setzen
  • sich in eine Handlung selbstvergessen vertiefen können
  • sich an der unmittelbaren Erfahrung und Aktivität erfreuen können ohne auf das Ergebnis zu starren
  • Entschlossenheit und Disziplin statt Laissez-faire Haltung
  • die Aktivität selbst schafft Sinn und Bedeutung, sie braucht keine äußere Legitimation.

Das ganze Lebens kann sogar als eine Flow- Aktivität oder als Gesamtkunstwerk gesehen werden. Das Ziel muss jedoch herausfordernd genug sein, um alle Energien in Anspruch zu nehmen und die Handlung mit Bedeutung und Sinn aufzuladen.

Wenn Menschen ein Bewusstsein darüber haben, welche Aktivitäten und Zustände ihnen Flow ermöglichen, sind sie gegen Burn-out und ungesunden Stress besser gewappnet. Es gelingt ihnen schneller, ihre Kraftquellen anzuzapfen und aufzufüllen. Im Flow - Zustand arbeiten Körper, Denken und Fühlen harmonisch miteinander. Wohlfühlhormone werden ausgeschüttet, das Immunsystem wird gestärkt, es entsteht das glückliche Gefühl, mit sich im Reinen zu sein.

Körperübungen, Imaginationen und Gespräche  helfen, das Wesen von Flow besser zu erfassen und die Möglichkeiten auszuloten, den ganz eigenen Flow zu entdecken.

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